„Nur die Liebe zählt!“
Wer jetzt eine Fernsehsendung mit Kai Pflaume im Kopf hat, ein rotes Sofa mit Gästen sieht oder Heiratsanträge vor seinem inneren Auge abspielt… ja, dem sei Recht gegeben.
Diese scheinbar so banale Aussage ist eher plakativ, nichtssagend und irgendwie auch ausgelutscht.
Klar, nur die Liebe zählt. Wissen wir doch!
Aber ist das denn überhaupt alltagstauglich?
Schließlich zählt da eben nicht nur Liebe, wie auch immer definiert, sondern da zählt auch pünktlich bei der Arbeit zu sein, seine Miete zahlen und am Abend trotz fehlender Motivation mit dem Hund Gassi zu gehen.
Liebe allein macht nicht satt, wie man sprichwörtlich sagt, man kann von ihr allein nicht leben.
Deshalb zählt auch nicht wirklich, dass wir in wenigen Tagen schon den 14. Februar haben – Valentinstag.
„Komm mir nicht damit!“ höre ich quasi schon die Rufe. Ist doch alles eh Kommerz, Geldmacherei, mehr nicht. Eine Erfindung der Blumen-Industrie. Und der Schokoladenhersteller.
Wickipedia sagt dazu, dass Valentin – ein Heiliger und Märtyrer - heutzutage als Patron der Liebenden verehrt wird und dass auf ihn das Brauchtum des Valentinstags zurückgeht. Aha. Den Rest des gefühlt 830 Seiten langen Artikels erspare ich euch an dieser Stelle. Sicher ist nur: Das Fest wird überall auf der Welt anders gefeiert, anders wahrgenommen und anders interpretiert.
Aber es wird eben überall auf der Welt gefeiert! Und das ist sicher nicht so, weil alle Valentin verehren – sondern weil alle immer auf der Suche nach einer Sache sind und diese feiern möchten: Liebe.
„Liebe; Substantiv, feminin: starkes Gefühl des Hingezogenseins; starke, im Gefühl begründete Zuneigung zu einem [nahestehenden] Menschen und auf starker körperlicher, geistiger, seelischer Anziehung beruhende Bindung an einen bestimmten Menschen, verbunden mit dem Wunsch nach Zusammensein, Hingabe o. Ä.“ (Duden).
Klingt komisch, dass so zu lesen, oder? Das liegt daran, dass wir es alle anders definieren. Für die einen ist Liebe der Geruch, wenn man morgens in die Bäckerei kommt um sich sein Croissant zu kaufen. Für die anderen ist Liebe ein Blumenkranz auf dem Haar der kleinen Tochter, die sorglos über die Wiese rennt. Liebe ist aber auch eine Melodie, ein einziger Ton oder ein ganzes Sonett. Liebe kann der Moment sein, wenn dein Vater deine Hand nimmt – ob er dich gerade zum Altar führt oder als Kind auf den Spielplatz. Liebe kann ein Blick sein und ein Gedanke. Liebe kann ein Strich sein auf dem Kunstwerk deines Sohnes. Oder ein geschriebenes Wort. Liebe kann ein Lächeln sein oder eine kleine scheinbar unbedeutende Geste. Eine Begegnung und ein Blick.
Liebe ist in 1000 Facetten und noch eine Million Mal mehr.
Was das alles vereint ist eine Sache: Verbindung. Die Verbindung zueinander.
Ob frisch verliebt mit Schmetterlingen im Bauch und einem erst kleinen Band der Verbindung oder zusammen auf dem Sofa, im Jogginganzug und mit ungewaschenen Haaren – dafür aber mit dem größten Vertrauen, aufgebaut über viele Jahre.
Und das zeigt auch: Liebe kann sich verändern. Sie kann wachsen. Stärker werden. Liebe kann einen auch dann noch umhauen, wenn die rosarote Brille des Anfangs längst in einer verstaubten Schublade in der letzten Ecke der Rumpelkammer liegt. Sie kann das Herz erwärmen. Sie ist in einem: „Fahr vorsichtig!“, genau wie in einem. „Wie war dein Tag?“. Sie ist in einem: „Bleib liegen, ich kümmere mich um die Schulbrote und bringe die Kinder“ und in einem: „Weisst du noch, damals, vor 10 Jahren, als wir gemeinsam nachts einfach ans Meer gefahren sind“? Liebe ist zarter Wind, sondern ein Orkan.
Liebe ist eben nicht nur eine Emotion. Liebe ist alles.
Und damit stimmt es eben doch: „Nur die Liebe zählt!“
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Eine Sprache der Liebe kann übrigens Aufmerksamkeit und Schenken sein. Wenn du jemanden auf diese Art sagen willst, dass du ihn liebst, dann schau gern bei mir vorbei. Egal ob am Valentinstag oder einem anderen Tag.
Liebe kann man nicht kaufen. Glück auch nicht. Aber man kann es verschenken.
Schenke Freude!
Ich freue mich auf dich!